Am 2. November entflohen Cosima, Sophia, Done, Max und Anna dem ewigen Nebel in der Holledau und fuhren nach Oberstdorf. Um 11 Uhr brachen wir, bereits in der Sonne, vom Parkplatz der Fellhornbahn in Oberstdorf auf 900m Höhe in Richtung Rappenseehütte auf. Der Weg führte uns erst einmal eine Stunde durch das Tal bis nach Einödsbach. Schon gewusst: Einödsbach ist die südlichste, dauerhaft bewohnte Siedlung in Deutschland!
Von dort ging es dann steil durch den Wald, wo wir den Großteil der Höhenmeter hinter uns brachten. Vorbei an der Enzianhütte und der Petersalpe ging es weiter, bis wir schließlich den Rappensee erreichten. Nach Stunden des Aufstiegs kamen wir gegen 16:30 Uhr am Winterraum der Rappenseehütte auf 2.091 m Höhe an.
Ein Hund war auch auf der Hütte, doch haben wir den Namen total falsch verstanden und dachten erst er heißt Günther – dabei war der Name Tara. Der Winterraum war trotz der 24 Schlafplätze schon komplett belegt – das traumhafte Wetter hatte nämlich viele Wanderer angelockt. Somit mussten wir etwas enger zusammenrücken und mit Decken provisorisch einen der Schlafplätze am Boden aufbauen.
Da der Ofen einfach nicht genug Platz hergab, improvisierten wir und kochten die Nudeln in der Tomatensoße. Das Abendessen gabs dann bei Stirnlampenlicht. Das Geschirr spülte sich leider nicht von selbst ab. Also hieß es für uns im saukalten Wasser des nahegelegenen Bachs Teller waschen. Am nächsten Morgen frühstückten wir draußen vor der Hütte und genossen dabei den unglaublichen Sonnenaufgang und den Blick auf das Nebelmeer im Tal und die umliegenden Berge.
Als Tagesziel hatten wir den Hochrappenkopf mit 2.424 m ausgemacht, der direkt an der deutsch-österreichischen Grenze liegt. Um 10 Uhr standen wir dann stolz am Gipfelkreuz, genossen die Aussicht und vernichteten zusammen eine Packung Gummibärchen, bevor wir den Abstieg starteten.
Nach einer weiteren Pause am kleinen Rappensee, leider ohne Baden, ging es dann zurück ins Tal. Schließlich hatten wir den Abstieg erfolgreich gemeistert, kehrten auf der Heimfahrt noch in Oberstdorf ein und ließen das traumhafte Wochenende noch einmal Revue passieren
Die Tour war anstrengend, aber jeden der 1460 Höhenmeter wert! Auch wenn der Winterraum überfüllt war und jemand auf dem Boden schlafen musste, war der Ausblick beim Frühstück und auf dem Gipfel des Hochrappenkopfs einfach genial. Tellerwaschen im eiskalten Wasser war zwar nervig, aber wir haben´s trotzdem gut hinbekommen. Alles in allem eine super Tour!
Max Kallhardt