Vergangenen Dienstag brach die Jugend des Alpenvereins Mainburg wieder zu einer Bergtour auf. Dieses Mal waren die Sellrainer Berge zwischen Ötz- und Stubai das Ziel, welche sich hervorragend für ein sommerliches Hüttentrekking eignen. Nachdem in Gries im Sellrain noch versäumte Zahnbürschtl eingekauft wurden, machten wir uns von Praxmar auf den Weg zum Westfalenhaus. Von dort stiegen wir noch auf die Münsterhöhe, einem kleinen Gipfel nahe der Hütte, um unsere Brotzeit zu genießen. Auf dem Rückweg kühlten wir uns an einem kleinen Wasserfall ab. Auf der Hütte erwartete uns Desinfektionsmittel und im Lager gab es weder Decken noch Kissen, dafür gummiartig überzogene Matratzen. Auf diese Umstände waren aber mit Schlafsäcken vorbereitet
Am nächsten Tag bestiegen wir mit dem Hohen Seeblaskogel (3235m) bereits den höchsten Berg unserer Runde. Dieser bot mit Geröllhängen, Gletscherresten und Gratkletterei am Gipfel ein abwechslungsreiches Erlebnis und eine hervorragende Rundumsicht. Während des Abstiegs zur Winnebachseehütte badeten wir mit Ausblick auf den Bachfallenferner in einem eiskalten Bergsee und wärmten uns anschließend auf den warmen Steinen in der Sonne. Entlang dem tosenden Gletscherfluss stiegen wir dann zur Hütte ab, bei der wir uns zur Verwunderung der anderen Gäste sofort wieder ins Wasser stürzten. Bei einem Spieleabend wurde die Gruppengemeinschaft dann noch auf die Probe gestellt.
Für den dritten Tag waren ab Mittag Gewitter angesagt, also verlegten wir unsere Tour in die Nacht und verließen bereits um 4:30 das Lager, stiegen für den Sonnenaufgang auf den Gänsekragen (2915m) und waren pünktlich zum Frühstück um 8:00 wieder zurück an der Hütte. Anschließend stiegen wir zum Winnebachjoch auf, welches das Ötztal vom Sellrain trennt. Dort war das Wetter noch gut, weshalb wir noch weiter in Richtung Winnebacher Weißkogl (3185m) aufstiegen. Die angesagten Gewitter und dichter werdenden Wolken schreckten uns aber von der Gipfelkletterei ab, weshalb wir auf etwa 3000m Kehrt machten und zum Westfalenhaus abstiegen. Das versprochene Gewitter blieb dann natürlich aus, was zugleich angenehm im Abstieg, aber auch frustrierend für die Gruppe war. Dafür konnten wir an der Hütte ein weiteres Mal baden gehen. Der letzte Tag war ein auf und ab von Joch zu Joch mit der Zischgelesspitz (3005m) als Ziel, die ein weiteres Mal unsere Kletterkünste in Anspruch nahm. Hier war das Wetter vom Morgen an sehr überlaufen, doch es regnete nicht. Vom Gipfel konnten wir direkt zurück nach Praxmar absteigen, wo wir uns noch mit Strudel und Eis für die Tour belohnten. Am Ende waren wir nach 4 Tagen, gut 4000hm und vielen Badestellen gut bedient und konnten trotz Einschränkungen aufgrund von Corona auf den Hütten unsere Tour gut genießen.