Gratkletterei und Spaltenbergung vertieften 6 Teilnehmer des Hochtourenkurses des Mainburger Alpenvereins vom 1. bis 4. August. Sonntagabend ging es über den Hopffeldboden auf die Kürsinger Hütte in den Hohen Tauern, die in den folgenden Tagen als Stützpunkt dienen sollte.
Nach einer abendlichen Kennenlernrunde war das Ziel am ersten Kurstag die Besteigung des Keeskogels (3291) über den Ostgrat. Dieser ist nicht markiert und stellte erste Anforderungen an die Orientierung der Teilnehmer im weglosen Gelände. Auf einem kurzen Gletscherstück wurden erste Gehversuche mit Steigeisen und Pickel unternommen. Am verschneiten Grat angekommen wurden diese wieder abgelegt und die Gruppe stieg kraxelnd in abwechslungsreicher Blockkletterei zum Gipfel, von wo es nach einer Lektion in erster Hilfe wieder zurück zur Kürsinger Hütte ging.
Am folgenden Tag war der Großvenediger das Ziel. Um 4:45 Uhr klingelte der Wecker und die Gruppe legte nach einem kurzen Frühstück und Zustieg wieder die Steigeisen an und seilte sich an, um auf den Gletscher zu gehen. Der Neuschnee verdeckte die Spalten und so ging es zügig über das Obersulzbachkees zur Venedigerscharte. Von dort an war die Sicht sehr schlecht, da der Berggipfel sich in ein Nebelkleid hüllte. Bevor die Aufstiegsspur komplett mit Schnee bedeckt war, entschied sich die Gruppe zur Umkehr und beendete den Tag mit einer ersten Übung in der Spaltenbergung.
Abends erwartete die Gruppe Trockenübungen zur Spaltenbergung im Treppenhaus der Kürsinger Hütte. Dieses Wissen wurde am letzten Tag auf dem Gletscher angewandt. Jeder durfte einmal jede Position der Bergungskette einnehmen, wobei einige Szenarien durchgespielt wurden. Darunter die Bergung von bewusstlosen oder verletzten Personen. Anschließend machte sich die Gruppe nach einer Pause in der Hütte an den Abstieg.
Die Hochtourentage auf der Kürsinger Hütte standen wettertechnisch sicherlich nicht unter dem besten Stern, jedoch sind die Mainburger Alpinisten trotz Regen um einige Erfahrungen reicher geworden.
