Am vergangenen Freitag 03.07. ist eine kleine DAV Gruppe nach Neukirchen am Großvenediger aufgebrochen mit dem Ziel: Venediger Nordgrat
Gegen Mittag traf man sich in Freising und fuhr direkt nach Neukirchen am Großvenediger. Vom Hüttenparkplatz Hopffeldboden fuhr man mit den Mountainbikes zur Materialseilbahn und überließ den Gepäcktransport dem Hüttentaxi. Ab der Seilbahn nahm man die Rucksäcke auf den Rücken, sperrte die Räder ab und ging bei Nebel und Regen zur Kürsinger Hütte. Der Hüttenwirt hat und herzlich empfangen und um 20:30 Uhr sogar noch Abendessen gemacht.
Die Empfehlung von Sigi dem Hüttenwirt, war den Große Geiger am Samstag und den Venediger Nordgrat am Sonntag zu machen.
Am Samstag verließen wir gegen 6:30 Uhr bei bestem Wetter die Kürsinger Hütte und stiegen zuerst etwa 150 Hm hinab in das Gletscherbecken vom Obersulzbachkees. Anschließend folgte man noch dem Weg 914 bis Schneefelder die Wegfindung etwas schwieriger gestalteten. Mit Steigeisen und hart gefrorenen Altschnee konnten wir rasch zum Obersulzbachtörl aufsteigen. Von dort aus kletterten wir im UIAA 2 Gelände über den Ostgrat auf eine Höhe von etwa 3.300 m und mussten dann die Tour leider abbrechen. Durch Abseilmanöver und Abstieg durch das teilweise sehr brüchige Gelände konnten wir über die zu mittlerweile weich gewordenen Altschneefelder absteigen. Das Abrutschen zum Gletscherbecken konnten wir schnell hinter uns bringen und mussten nur noch Kraft und Energie für den Gegenanstieg aufbringen. Nach 12,5 h waren wir dann wieder pünktlich zum Abendessen auf der Kürsinger Hütte.
Großer Geiger mit Ost- und Nordgrat
Am nächsten Tag entschieden wir uns 30 Minuten früher aufzubrechen und folgten vielen Venediger-Aspiranten zum Gletscher-Anseilplatz. Über ein paar steilere Aufschwünge bogen wir auf etwa 3.200 m zur Meynowschartl ab. Der Schnee wurde um 8:30 Uhr bereits ostseitig sehr weich, sodass wir uns den steilen Aufschwung zum Nordgrat Einstieg erarbeiten mussten. Aufgefallen ist uns auch, dass nur Abstiegsspuren im Schnee zu identifizieren waren, jedoch kein Aufstiegsspuren.
Am Einstieg angekommen haben wir zwei Bergsteiger getroffen, die sich aus dem Nordgrat abseilten. Nach einem kurzen Austausch war für uns klar, dass wir auch an diesem Tag auf keinem Gipfel stehen würden. Der Nordgrat, insbesondere der Schlüsselstelle, war stark verschneit und vereist, was uns zum Umkehren zwang.
Der Rückweg zu Hütte war unproblematisch nur der Gletscher um 11:00 Uhr ein absoluter Sumpf. An der Hütte angekommen machten wir Mittag und stiegen ab zur Materialseilbahn wo wir die Fahrräder zurück zum Parkplatz nahmen.
Nichts gewonnen, ausser an Erfahrung… Die Berge bleiben noch eine Weile stehen…