Stoneman Glaciara mit dem MTB – pure Mountainbike Emotion im Wallis

Alpenverein bezwingt in 3 Etappen den Stoneman mit 5.200 Hm und 140 Km

Wenngleich der Stoneman Glaciara sowohl technisch als auch konditionell die höchsten Anforderungen an den Mountainbiker stellt, kann sich jeder seine Etappen aufteilen, wie es für ihn am besten passt. Denn beim Stoneman ist jeder sein eigener Maßstab. Die 4 AVler

teilten sich die Herausforderung in 3 ausgewogene Etappen auf.

1.Etappe: Fieschertal – Ernen – Reckingen –Bellwald –Fieschertal, 40Km und 1.150 Hm

Vom Fieschertal ging es über einen steilen Wiesenpfad nach Ernen, eines der schönsten Bergdörfer der Schweiz. Flussaufwärts der Rhone folgend, erlebten wir die Mystik jahrhundertealter Bergdörfer im Obergoms. Von Reckingen gings dann auf sehr steilem Pfad nach Bellwald, ehe dann ein anspruchsvoller Trail wieder ins Fieschertal führte.

2. Etappe: Fieschertal – Märjela See – Bettmeralp – Fieschertal, 55 Km und 2.400 Hm

Der Anstieg hinauf zur Fiescheralp kostete Kraft. Ein dunkler, kalter Tunnel führte zum sagenumwobenen Märjelasee zwischen Aletsch- und Fieschergletscher. Weißgrau, zerklüftet und gewaltig winden sich die Eismassen durch ein Korsett aus Fels. 23 Kilometer lang, bis zu 900 Meter dick. Der große Aletschgletscher ist der mächtigste Gletscher der Alpen mit unvorstellbaren 27 Milliarden Tonnen Eis.

Aletschgletscher mit Jungfrau und Mönch im Hintergrund

Die 1.400 Hm Abfahrt runter ins Rhonetal nach Brig war auch keine Erholung für die schon arg strapazierte Muskulatur, denn die Trails forderten von den Bikern höchste Konzentration.

Fieschergletscher mit Finsteraarhorn 4.274m

3. Etappe: Fieschertal – Breithorn – Binntal – Fieschertal, 1.700 Hm und 45 Km

„Vor ihrem Stoneman-Erlebnis sprechen alle vom großen Aletschgletscher, danach nur noch vom Breithorn“,  sagen die Einheimischen. Es ist ein Gigant. Bis zum Checkpoint am Breithornpass ist es ein schier endloser Kampf  mit sich selbst. Eine alte Militärstraße führte uns über die Baumgrenze, 12 Prozent Steigung, 14 Spitzkehren und 1600 Höhenmeter hinauf zum Pass. Oben angekommen, Stille – und ein atemberaubender Blick auf die zahllosen majestätischen Gipfel des Wallis. Auf der gegenüberliegenden Talseite konnten wir die bereits zurückgelegten Etappen (Bellwald, Fiescheralp und Bettmeralp) einsehen. Die letzte Abfahrt führte dann eher zunächst langweilig entlang einer alten Gletschermoräne, bevor es dann entlang der atemberaubenden Twingischlucht über eine alte römische Handelsstraße nach Ernen  nochmals attraktiver wurde.

Wer die Strecke an einem Tag bezwingt, kann die Stoneman-Trophäe in Gold sein Eigen nennen. Wir haben also mit 3 Etappen nur Bronze erradelt, aber ziemlich sicher mehr Eindrücke dieser gewaltigen Bergwelt mitgenommen. Alle Finisher einigt das triumphale Gefühl, es geschafft zu haben.

Text und Bilder Alois Greiner